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Channel: Kommentare zu: Grund für die Absage: Unbedingt Bewerbungs-Feedback erbitten!
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Von: Stefan

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Dies hier ist eine interessante Diskussion, zu der ich nach jüngster Erfahrung Folgendes beitragen möchte:

Auf eine sehr freundliche formulierte Email-Absage auf meine Bewerbung – zum persönlichen Gespräch war es erst gar nicht gekommen – habe ich ebenfalls per Email nachgefragt, ob die Gründe für die Absage eher fachlich oder vielleicht doch finanziell bedingt seien. Ich wusste sehr wohl, dass meine Angabe zur Gehaltsvorstellung, die in der Stellenanzeige ja explizit erbeten war, für so manchen Betrieb sicher nur schwer verdaulich sein würde, aber sie ist auch nicht gänzlich überzogen, selbst wenn mir die in der Anzeige nicht explizit verlangten Branchenkenntnisse fehlen. Die Antwort auf meine Nachfrage war dann sehr ernüchternd: “Weder noch, wir haben uns halt für einen anderen Bewerber entschieden”. Was fange ich nun mit so einer Antwort an? Da denke ich mir doch zweierlei: Die Firma traut sich nun doch nicht, mir mitzuteilen, dass ich bei meinen Gehaltsvorstellungen um X-tausend Euro übers geplante Budget hinausgeschossen bin (könnte ja peinlich für die Firma sein, so wenig für den Job bezahlen zu wollen). Oder man hat erst jetzt festgestellt, dass eine elementare Forderung an die möglichen Bewerber, nämlich die nach fundierten Branchenkenntnissen, in der Stellenanzeige schlicht vergessen wurde (ist natürlich auch peinlich für die Firma). Fakt ist, ich bin so klug als wie zuvor und weiss noch immer nicht, warum ich nicht wenigstens zu einem Gespräch eingeladen wurde, nachdem mein Profil ansonsten verdammt gut auf die Ausschreibung gepasst hätte. Vielleicht wäre eine telefonische Nachfrage tatsächlich besser gewesen, aber ich fürchte, dass sich nahezu alle Unternehmen mit wirklich nützlichem Feedback zurückhalten, weil es immer wieder genügend Schwachmaten gibt, die in solchem Feedback sofort nach Gründen für eine arbeitsrechtliche Auseinandersetzung suchen, um für sich wenigstens daraus noch Kapital zu schlagen, wenn es mit der Stelle schon nicht klappt. Die deutsche Abmahn-Mentalität lässt grüßen! In gewisser Hinsicht ist uns da der anglo-amerikanische Kulturkreis ein wenig voraus, denn hier wird oftmals schon in der Stellenausschreibung gesagt, wieviel “Musik” in der Position steckt und der Bewerber kann sich überlegen, ob er darauf seine Zeilen verschwenden möchte. Hier in Deutschland hingegen werden für jeden besseren Sachbearbeiterposten die Beherrschung von zwei Fremdsprachen, spezifische Softwarekenntnisse und ein Hochschulabschluss gefordert, aber bezahlen möchte man am liebsten wie für einen Aushilfs-Pizzaboten. So, jetzt habe ich mir meinen Frust ein wenig von der Seele geschrieben und wünsche allen Jobsuchenden guten Erfolg – nur nicht dort, wo ich mich bewerbe, bitte :-)!

Viele Grüße,

Stefan

P.S.: Diese Webseite ist wirklich sehr gut, ich habe hier schon viele nützliche Informationen gefunden!


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